H I R S C H R A G O U T

 

Das Hirschfleisch wird von allen Sehnen befreit und in mundgerechte Stücke geschnitten.

 

 In einer großen Schüssel wird eine Marinade aus folgenden Zutaten zubereitet:
1 Liter kräftiger Rotwein (ich nehm  einen Cabernet Sauvignon), 1 Bund Suppengrün, 1 Knoblauchzehe am Stück, Wacholderbeeren sowie Pfefferkörner gemörsert, Rosmarinnadeln, etwas getrockneter Thymian, 1 kräftiger Schuß Cognac. Da hinein kommen die Fleischstücke und werden mindestens einen Tag mariniert.


Am Tag des Geschehens nun werden die Fleischstücke aus der Marinade genommen, alle Gewürze werden entfernt und das Fleisch wird auf einem Küchenhandtuch getrocknet.
In einer großen Kasserolle werden nun die Fleischstücke, zusammen mit Schalotten, in Butterschmalz angebraten, ca. 10 Minuten gedünstet, gesalzen und gepfeffert und dann herausgenommen.


Nun wird der Siebinhalt im Bratfett eingekocht. Er muß so lange im offenen Topf köcheln, bis er um ein Drittel reduziert ist. Dann wird alles durch ein Sieb gegeben, es kommt Creme Fraiche hinzu und es wird unter Rühren aufgekocht. Ein zusätzlicher Schuß Rotwein sowie eventuell noch etwas Salz und Pfeffer verfeinern die Sauce. Falls die Sauce zu dünn ist, kann man mit etwas Saucenbinder nachhelfen.


Zum Schluß das Hirschragout zur Sauce geben und noch etwas ziehen lassen. Sicherheitshalber probieren, es sollte nicht zu durch sein.
Guten Appetit!
Bei uns gab's Rotkraut und Semmelknödel dazu.


Rosa Rehrücken - ein Traum.
Rosa Rehrücken - ein Traum.

Rehrücken - garantiert rosa gegart

 

 

Endlich habe ich ein Rezept für Rehrücken gefunden, das garantiert gelingt.

Das Fleisch wird nämlich nicht gebraten, sondern in einem Rotwein-Sud mit Gewürzen gegart.

Den Rehrücken vom Knochen auslösen sowie die zwei kleinen Filets auf der Unterseite. (Die Filets habe ich am nächsten Tag separat kurz angebraten).
Das Fleisch pfeffern, einölen und zusammen mit Rosmarin und Thymian im Kühlschrank einen Tag durchziehen lassen.

Die Knochen zerhacken und am Vortag, zusammen mit Suppengrün und schwarzem Pfeffer sowie einer Flasche Rotwein und einem Glas Wildfond immer wieder einkochen lassen, bis alles auf die Hälfte reduziert ist. Abseihen und eine Sauce zubereiten. Somit ist die Sauce dann für den nächsten Tag schon fertig, d.h. kurz vor dem Servieren nochmal einen Schuß Rotwein sowie Cognac dazugeben und mit einem Stück kalter Butter aufschlagen, dann wird sie wunderbar sämig.

Der Rotwein-Sud wird dann ungefähr eine Stunde vor dem Essen zubereitet:
Für einen ganzen Rehrücken wird 1/4 Rotwein zusammen mit folgenden Gewürzen kräftig aufgekocht:
Ein paar Pfefferkörner, Wacholderbeeren, Pimentkörner, Lorbeerblätter, 2 Zweige Rosmarin und Thymian und wenn im Garten vorhanden Tannenspitzen, etwas abgeriebene Bio-Orangenschale und etwas Salz.
Nach dem einmaligen Aufkochen den Sud auf 55 Grad abkühlen lassen (mit dem Temperaturfühler kontrollieren).
Das eingelegte Fleisch nun salzen und pfeffern und von jeder Seite ca. 8-10 Minuten auf 55 Grad ziehen lassen. Nach meinem Fingerdruck hat mein Fleisch nur insgesamt 16 Minuten gegart. Nun das Fleisch zuerst in Folie, dann in ein Handtuch wickeln und ca. 10 Minuten ruhen lassen.
Von dem Sud kann noch eine kleine Tasse (abgeseiht) an die Sauce gegeben werden.

Wenn alle anderen Beilagen fertig sind (Kartoffelstampf, Rotkraut, Sauce, in Weißwein und Zitronenschale gegarte Apfelspalten sowie in Orangensaft gegarte Cranberries) kann angerichtet werden. Das Fleisch in etwas dickeren Scheiben schräg schneiden.

Diese Art der Zubereitung finde ich deshalb gut, weil man ganz viel am Vortag schon zubereiten oder zumindest vorbereiten kann.
Gutes Gelingen!


Rehkeule

Die Rehkeule hab ich vom Knochen gelöst, mit Küchengarn in Form gebunden und in derselben Marinade wie beim Hirschragout eingelegt, 2 Tage.


Danach habe ich die Rehkeule gesalzen und gepfeffert, in Butterschmalz kräftig von allen Seiten angebraten und auf den Rost des Backofens gelegt, die Fettpfanne druntergestellt, diese war mit heißem Wasser gefüllt. Das sorgt für eine feuchte Luft, denn ich habe die Rehkeule bei Niedrigtemperatur, 80 Grad, in ca. 1 1/2 Stunden gegart. Ich bin auf Nummer sicher gegangen und hab an der dicksten Stelle der Rehkeule den Temperaturmesser reingesteckt. Die Kerntemperatur bei Reh beträgt zwischen 58 und 60 Grad. Bei 58 Grad habe ich die Keule aus dem Backofen genommen, dick in Folie gewickelt und zusätzlich noch in ein Handtuch gelegt und 20 Minuten ruhen lassen. Sie war genau richtig, durch, aber innen noch rosa.


Die Sauce habe ich genauso gemacht wie beim Hirschragout, nur daß ich zusätzlich noch getrocknete und eingeweichte Steinpilze dazugenommen habe.
Als Beilage gab's Spätzle und schon wieder Rotkraut!


Wildschweinkeule

Es ist Herbst und mir wurde eine Wildschweinkeule angeboten, da habe ich doch sofort zugeschlagen.


Die Keule wird 2-3 Tage vorher in Rotwein mit grob geschnittenen Karotten, Zwiebeln, Sellerie und Petersilienwurzel eingelegt. Gewürzt wird mit im Mörser zerstoßenen Lorbeerblättern, Koriandersaat, Wacholderbeeren, 1 Gewürznelke sowie Pfefferkörnern. Ab damit in den Kühlschrank.


Der Wildschweinbraten wird dann der Flüssigkeit entnommen (diese nicht wegwerfen) und in einem Küchentuch trockengetupft.

Butterschmalz in einem Bräter erhitzen und die Wildschweinkeule kurz und scharf anbraten und entnehmen. Dann eine frische Zwiebel geviertelt, eine Möhre sowie ein Stück Sellerie mit anbraten und nach ein paar Minuten kommt etwas Tomatenmark dazu. Rühren und dann mit etwas Mehl bestäuben und ebenfalls nochmal rühren. Dieser Vorgang sollte 1-2 Minuten dauern, je länger man rührt, desto dunkler wird die Sauce. Dann mit einem Schuß naturtrübem Apfelsaft ablöschen. Nun kommt etwa die Hälfte der Wein-Gemüse-Flüssigkeit mit dazu, umrühren und den Deckel draufgeben. Ab in den Ofen.


Diesen hab ich auf 140 Grad vorgeheizt, Umluft ist nicht zu empfehlen, ebenso wenig Niedrigtemperatur, dafür ist das Fleisch nicht fett genug. Sicherheitshalber hab ich einen Bratentermometer in die dickste Stelle reingesteckt, eine Kerntemperatur von 60-65 Grad ist empfehlenswert. Wobei ich 60 Grad gut finde, da das Fleisch anschließend noch ruht.

In der Regel gilt bei dieser Temperatur für 1 Kilo Fleisch braucht es etwa eine Stunde, mehr nicht.

Es gart relativ schnell.


Danach das Fleisch entnehmen, in eine Folie wickeln und in einem Küchenhandtuch an die Seite legen. Der Sud wird durch ein Sieb gegeben und die Sauce kommt wieder in einen Topf und wird bei relativ hoher Hitze reduziert. Zum Schluß binde ich je nach Dicke noch mit etwas in Rotwein angerührtem Mondamin ab, ebenso gebe ich noch einen kräftigen Schuß Cognac sowie etwas Quittengelee dran. Dann abschmecken. Kurz vor dem Anrichten der Sauce hebe ich noch 2-3 Esslöffel geschlagene Sahne unter, das macht die Sache schön luftig und fein.


Da ich im kleineren Kreise immer Tellergerichte anbiete, nun das Fleisch in Scheiben schneiden. Der in der Folie enthaltene Fleischsaft kann noch zur Sauce. Damit es schön aussieht, zuerst etwas Sauce auf den Teller, dann die Fleischscheiben und die Spätzle drauf. Auf den Tisch kommt dann noch extra heiße Sauce, dann kann jeder Schwabe oder Nichtschwabe kräftig zuschlagen... Rosenkohl schmeckt ganz gut dazu.